Die Villa
Auf einem Metallschild über dem Eingang von der Parkseite her wird die Jahreszahl "1908" angegeben.
Tatsächlich ist die denkmalgeschützte "Villa Girmes" etwas älter.
1906/1907 wurde das stattliche Haus gebaut und fertig gestellt.
Pünktlich zum 100 jährigen Bestehen erstrahlt die Villa in einem neuen Glanz.
Als 1912 der Kommerzienrat verstarb, wurde die Villa noch vor dem ersten Weltkrieg von der Firma zu Repräsentationszwecken genutzt.
Das Haus diente später als Sitz des Vorstandes.
Zum einen fanden Konferenzen und Sitzungen des Aufsichtsrates statt, zum anderen Ausstellungen, Modenschauen, Pressekonferenzen und Kundengespräche.
Z. B. wurde hier das Direktorium der Deutschen Bundesbank empfangen.
Zu den Besuchern gehörte auch Professor Dr. Karl Carstens (1981 Bundespräsident), Berti Vogts uvm.
Freizeit
Das ehemalige Außenbecken diente im Sommer den Oedter Kindern als Freibad.
Unten im Keller des Hauses waren Umkleidekabinen.
Feuerwehr
Im Jahre 1911 wurde von der Firma Girmes eine eigene Werksfeuerwehr gegründet.
Seufzerbrücke
In den 20er Jahren wurde die Verbindungsbrücke zwischen Betrieb und Villa gebaut.
Die Weltwirtschaftskrise 1928/29 hatte auch Auswirkungen auf Girmes.
So musste so mancher Arbeiter seufzend über die Brücke zum Vorstand gehen und seine Kündigung in Empfang nehmen.
Daher die Bezeichnung "Seufzerbrücke".
Firmenlogo
Gründung: Johannes Girmes gründete am 10. November 1879 die Firma Johannes Girmes & Co.
Sie soll das Wirtschaftsleben des Ortes viele Jahrzehnte dominieren.
Produktion: Girmes zählte lange Jahre zu den führenden Spezialisten hochwertiger dreidimensionaler Gewebe und etablierte sich im In- und Ausland gleichermaßen.
Insolvenz: 1989 hatte die Aktiengesellschaft Konkurs anmelden müssen.
2003 kam es dann zur Insolvenz der Nachfolge-GmbH.
Die Schulden waren auf knapp 100 Millionen Euro angewachsen.
Der Insolvenzverwalter entließ 260 von 727 Mitarbeitern.
2004 kaufte Tissavel die Girmes-Aktiva, reduzierte die Mitarbeiterzahl im Lauf der Zeit auf 50.
Wappen
